Garnelenfutter – welches Futter + wie oft muss man Garnelen füttern?

Garnelenfutter

Wir haben uns schon angesehen, welches Fischfutter ideal ist und wie oft man Fische füttern sollte. Auf Garnelen treffen diese Empfehlungen jedoch nicht zu. Garnelenfutter muss man seltener zugeben, dafür sollte zusätzlich ein Dauerfutter wie Herbstlaub gereicht werden. Hier finden Sie alle Informationen darüber, welches Futter verschiedene Garnelenarten bevorzugen und wie häufig Sie Ihre Garnelen füttern sollten.

Garnelenfutter als Basisfutter: Ein hochwertiges, vorwiegend pflanzliches Granulat

Ein gutes Basisfutter (Granulat oder Pellets) für Garnelen sollte mehrere wesentliche Kriterien erfüllen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Garnelen zu unterstützen. Hier sind einige wichtige Eigenschaften, die ein hochwertiges Garnelenfutter auszeichnen:

  • Ausgewogene Zusammensetzung: Das Futter sollte eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. Ein guter Proteingehalt ist wichtig für das Wachstum und die Fortpflanzung, während Vitamine und Mineralien die allgemeine Gesundheit und das Immunsystem stärken.
  • Hoher Pflanzenanteil: Garnelenfutter sollte einen hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen haben, wie Spirulina und Algen. Zusätzlich können auch verschiedene Gemüseextrakte oder Kräuter enthalten sein. Diese Inhaltsstoffe unterstützen die Verdauung und bieten essenzielle Nährstoffe.
  • Spurenelemente und Mineralien: Zusätze wie Kalzium, Magnesium und andere Spurenelemente sind wichtig für die Exoskelettbildung und die Häutung der Garnelen. Achten Sie darauf, dass das Futter diese Elemente enthält.
  • Gute Wasserstabilität: Ein hochwertiges Granulatfutter sollte im Wasser stabil bleiben und sich nicht sofort auflösen. Dies hilft, die Wasserqualität zu erhalten und verhindert, dass das Futter zu schnell zerfällt und ungenutzt bleibt.
  • Natürlich und frei von künstlichen Zusätzen und minderwertigen Füllstoffen: Vermeiden Sie Futter, das künstliche Farb- oder Konservierungsstoffe enthält. Natürliche Zutaten sind immer vorzuziehen, um die Gesundheit Ihrer Garnelen nicht zu gefährden. Große Anteile an billigen Füllstoffen wie Getreidemehl, die für Garnelen schlecht verdaulich sind, sollten vermieden werden.

Hier finden Sie die beliebtesten Garnelenfutter:

Wie oft sollte man Garnelenfutter füttern?

Wenn Garnelen zusätzlich noch Herbstlaub und / oder Leckerli und Zusatzfutter bekommen (siehe unten), dann reicht es, ihnen zweimal wöchentlich ein Garnelenfutter zu geben.

Achten Sie darauf, wie viel von dem bereitgestellten Futter innerhalb weniger Stunden gefressen wird. Garnelen sollten das meiste Futter innerhalb von zwei bis drei Stunden aufnehmen. Wenn viel Futter übrig bleibt, reduzieren Sie die Menge beim nächsten Mal.

Zu viel Futter kann die Wasserqualität negativ beeinflussen und zu einer Ansammlung von Abfallstoffen führen. Eine Überfütterung kann dadurch die Gesundheit der Garnelen beeinträchtigen.

Wie lange halten Garnelen es im Urlaub ohne Futter aus?

Für den Urlaub ist welkes Laub (mehr dazu siehe unten) ein ideales Dauerfutter. Dann am besten zwei Wochen und eine Woche und direkt vor der Fahrt jeweils etwas Laub ins Becken geben. Während man für Fische einen Futterautomat benötigt, können Garnelen es mit ausreichend Laub bis zu zwei Wochen völlig problemlos ohne Futter aushalten. Bitte nicht „extra viel“ Futter vor dem Urlaub ins Becken geben, da es das Wasser belastet.

Sie sollten aber daran denken, dass es auch zu unvorhergesehen Problemen kommen kann, zum Beispiele Ausfälle der Technik oder Erkrankungen der Garnelen. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, wenn mindestens einmal wöchentlich ein erfahrener Aquarianer einen Blick auf die Becken wirft.

Dauerfutter für Garnelen (und dazu noch kostenlos): Herbstlaub

Das Hinzufügen von Herbstlaub ins Aquarium bietet mehrere Vorteile für Garnelen. Herbstlaub dient als natürliche Nahrungsquelle, da es Mikroorganismen anzieht, die Garnelen gerne fressen. Zudem bietet es Versteckmöglichkeiten und verbessert die Wasserqualität durch die Abgabe von Huminstoffen und Tanninen, die antibakterielle Eigenschaften haben.

Sammeln Sie das Laub am besten im Herbst, sobald es von den Bäumen fällt. Geeignet sind insbesondere Blätter von Buchen und Eichen, da diese eine lange Zersetzungszeit und nützliche Inhaltsstoffe haben. Auch alle einheimischen Ahornarten (Spitzahorn, Bergahorn, Feldahorn) sind geeignet. Die Bäume sollten unbedingt ungespritzt sein (Vorsicht bei Obstbäumen, Blätter ungespritzter Apfel- oder Kirschbäume können aber verfüttert werden). Blätter von Walnuss-Bäumen können Sie im August noch grün ernten und trocknen lassen.

Wie oft sollte man Garnelen frisches Laub ins Becken geben?

Das Laub kann im Aquarium bleiben, bis es vollständig zersetzt ist, und muss nicht entfernt werden. In unseren Garnelenaquarium geben wir nach jedem Wasserwechsel einige Blätter Herbstlaub hinzu, sodass die Garnelen immer Laub in verschiedenen Zersetzungsstadien fressen können und zudem auch noch Huminstoffe ins Wasser gelangen.

Staubfutter: Garnelenfutter für Babygarnelen und für Filtrierer (Fächergarnelen)

Fein gepulvertes Staubfutter ist ideal für Fächergarnelen und Zwergfächergarnelen (Atyopsis und Atyoida), bei denen man das Futter direkt in die Strömung gibt. Aber auch bei Zwerggarnelen der Gattungen Neocaridina und Caridina kann es sinnvoll sein, gelegentlich Staubfutter oder Spirulina-Algen-Pulver zuzugeben. Dieses Futter können bereits die ganz kleinen Babygarnelen sehr gut aufnehmen.

Es verteilt sich zudem gut im Becken, sodass junge Garnelen überall Futter finden. So kommen erfahrungsgemäß besonders viele Jungtiere hoch. Alternativ lässt sich auch ein „Pudding“ einsetzen. Das ist ein Staubfutter, das in Form einer Paste gereicht wird und sich dann langsam im Wasser auflöst.

Tierische Proteine: In Maßen, aber durchaus wichtig für Garnelen

Verschiedene Garnelenarten haben einen unterschiedlichen Proteinbedarf. Amanogarnelen fressen etwas mehr tierischen Anteil. Zwerggarnelen wie Neocaridina und viele Caridina-Arten (z.B. Bienengarnelen, Tigergarnelen) sollten kein Futter mit zu hohem Proteingehalt bekommen. Ernähren Sie die Tiere vorwiegend pflanzlich, reicht es aus, ihnen alle ein bis zwei Wochen tierisches Futter zur Verfügung zu stellen.

Tierische Proteine können Sie in Form Frostfutter geben, zum Beispiel gefrorene weiße Mückenlarven, rote Mückenlarven oder schwarze Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe. Auch gefriergetrocknete Futtertiere eignen sich.

Auch die Streifengarnele (Neocaridina babaulti) hat einen geringen Proteinbedarf
Auch die Streifengarnele (Neocaridina babaulti) hat einen geringen Proteinbedarf

Gemüse, Kräuter und anderes Frischfutter für Garnelen

Frische Pflanzen und frisches Gemüse bieten eine gute Abwechslung für Garnelen. Bitte aber nur in Bio-Qualiät und sehr gut gewaschen (oder aus dem eigenen Garten), da Garnelen extrem empfindlich auf Pestizide reagieren. Frische Pflanzen aus dem Garten bitte kurz mit kochendem Wasser überbrühen, um keine Krankheitserreger oder Kleinstlebewesen ins Aquarium zu holen.

Nur in kleinen Mengen
Füttern Sie Gemüse und Kräuter nur in kleinen Mengen. Sie enthalten viel Nitrat und belasten dadurch das Wasser. Entfernen sie nicht gefressene Reste nach wenigen Stunden wieder.

Geeignetes Frischfutter für Garnelen:

  • Gemüse: Blanchierte Zucchini, Spinat oder Erbsen können einmal pro Woche in kleinen Stücken angeboten werden.
  • Moose und Flechten: Gerne können Sie auch ein Stückchen Moos oder einen Ast mit Flechtenbewuchs ins Becken geben.
  • Kräuter: Junge Brennnesselblättchen, Basilikum, Petersilie und Bärlauch eignen sich. Bitte immer nur wenige, kleine Blätter.

Spezielle Garnelenfutter für die Gesundheit

Wer die Gesundheit seiner Garnelen bewahren möchte oder besonders sensible oder teure Garnelenstämme pflegt, der kann das Immunsystem der Garnelen zusätzlich durch spezielle Futtermittel unterstützen. Diese enthalten oft folgende Inhaltsstoffe:

  • Beta-Glucane (z.B. enthalten in Bierhefe): Ein Immunbooster, der das Immunsystem von Zwerggarnelen unterstützt und in der Zucht für eine bessere Vermehrung und besseres Wachstum der Garnelen sorgen soll.
  • MOS (Mannan-Oligosaccharide): Ein Präbiotikum, das die Darmgesundheit und dadurch auch die Stressresistenz unterstützen soll.

Extras und Leckerli: Sticks, Lollies, Gemüse & Co

Garnelenhalter können eine Vielzahl von Extras und „Leckerli“ anbieten, um die Ernährung und das Wohlbefinden ihrer Garnelen zu verbessern. Hier sind einige beliebte Optionen:

Gemüsesticks und Kräutersticks

Gemüsesticks oder Gemüsepellets für Garnelen bestehen aus getrocknetem Gemüse wie Spinat, Karotten, Erbsen oder Zucchini. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und bieten eine natürliche Ergänzung zur Hauptnahrung. Auch Brennnesselsticks sind sehr beliebt. Brennnesseln sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und fördern die Gesundheit und das Wachstum der Garnelen. Getrocknete Brennnesselsticks sind eine beliebte Ergänzung.

Andere Kräutersticks bestehen oft aus verschiedenen Gemüse, Kräutern oder Algen, sodass Sie Ihren Garnelen hier mit wechselnden „Leckerli“ viel Abwechslung bieten können. Auch hier gilt aber: nur in Maßen.

Garnelen-Lollies

Garnelen-Lollies sind Stäbchen, die mit verschiedenen Nahrungsmitteln beschichtet sind, wie z.B. Algen, Spinat oder Karotten. Sie bieten nicht nur Nährstoffe, sondern auch eine Beschäftigung für die Garnelen, da sie am Lolly knabbern können. Außerdem lassen sich die Garnelen damit sehr schön beobachten, da sie oft in großen Gruppen auf dem Lolly sitzen.

 

Letzte Aktualisierung am 7.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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