Eine Osmoseanlage für das Aquarium ist sehr hilfreich, wenn Sie sehr hartes Leitungswasser haben, Ihre Fische oder Garnelen aber Weichwasser-Bewohner sind. Die Nutzung einer Osmoseanlage für Aquarien hat aber noch weitere Vorteile, aber auch Nachteile, auf die wir hier näher eingehen. Außerdem erfahren Sie hier, wie man vorgeht, wenn man Osmosewasser für das Aquarium nutzen möchte.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Osmoseanlage und was macht sie?
Eine Osmoseanlage ist ein Filter, der Wasser durch eine halbdurchlässige Membran drückt und dabei Schadstoffe, Keime und Mineralien aus dem Wasser entfernt. Das Ergebnis ist reines, weiches und sauberes Wasser für das Aquarium.
Eine Osmoseanlage ist somit ein unverzichtbares Gerät für viele Aquariensysteme. Sie kann verwendet werden, um die Wasserhärte und den Leitwert zu senken oder um schädliche Chemikalien wie Chlor oder Kupfer zu entfernen. Auch Silikat wird entfernt. Dies kann für einige spezielle Aquarienbewohner wichtig sein, kann aber manchmal auch helfen, wenn sich vermehrt Kieselalgen auf der Aquariendeko, den Scheiben und Pflanzen bilden.
Besonders wichtig ist eine Osmoseanlage im Meerwasseraquarium, da dort die empfindlichen Korallen und Fische auf eine hohe Wasserqualität angewiesen sind. Aber auch viele Fische im Süßwasser, aber auch zahlreiche Garnelen (vor allem der Gattung Caridina) und auch Urzeitkrebse wie die Feenkrebse benötigen weiches Wasser.
Die Installation einer Osmoseanlage im Aquarium mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber mit etwas Fachwissen und Geduld ist es einfach zu bewerkstelligen. Insgesamt bietet eine Osmoseanlage viele Vorteile für das Wohlbefinden der Fische in Ihrem Aquarium und sollte deshalb von jedem ernsthaften Aquarianer in Betracht gezogen werden.
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Verwendungsmöglichkeiten einer Osmoseanlage
Eine Osmoseanlage bietet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten für Aquarienliebhaber. Dazu gehören neben dem bekanntesten Einsatzgebiet, der Senkung der Wasserhärte, auch weitere Vorteile der Osmosefilter.
Wasserhärte, Leitwert oder pH senken
Eine Osmoseanlage für Aquarien bietet zahlreiche Vorteile, besonders wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Fische geht. Eine der wichtigsten Verwendungsmöglichkeiten einer Osmoseanlage ist die Senkung von Wasserhärte und Leitwert.
Wenn Sie bestimmte Caridina-Garnelen oder ausgesprochene Weichwasserfische pflegen möchten, ist eine Haltung ohne Osmoseanlage kaum möglich. Viele Fische lassen sich auch nur in weichem, saurem Wasser züchten. Der leicht saure pH-Wert, der sich nur in sehr weichem Wasser gut einstellen lässt, reduziert zudem die Keimbelastung und ist für einige empfindliche Fische essenziell.
Eine Osmoseanlage entfernt effektiv Mineralien aus dem Wasser, was zu einem niedrigeren Härtegrad und Leitwert führt. Dadurch wird das Wasser weicher, sauberer und sicherer für Ihre Fische. Wenn Sie also ein Aquarium besitzen, sollten Sie auf jeden Fall eine Osmoseanlage in Betracht ziehen, um Ihren Fischen ein gesundes Zuhause zu bieten.
Schadstoffe und Keime entfernen
Eine Osmoseanlage für Aquarien kann mehr als nur die Wasserhärte senken. Eine weitere wichtige Funktion ist es, Schadstoffe und Keime aus dem Wasser zu entfernen. Besonders in geschlossenen Aquariensystemen können sich schnell unerwünschte Stoffe ansammeln, die das Wohlbefinden der Fische beeinträchtigen können. Mit einer Osmoseanlage können diese Stoffe effektiv herausgefiltert werden, um eine gesunde Umgebung für die Bewohner des Aquariums zu schaffen. Während Wasseraufbereiter und Huminstoffe zwar ebenfalls Schadstoffe binden, kann die Osmoseanlage also noch mehr und reduziert auch schädliche Keime.
Osmoseanlage für Meerwasseraquarien
Besonders für Meerwasseraquarien ist eine Osmoseanlage von großer Bedeutung. Eine Osmoseanlage erzeugt ein reines und sauberes Wasser, fast komplett ohne Mineralien. Auch Phosphat, Nitrat und Silikat wird entfernt, was im Meerwasseraquarium sonst zu Algenbildung führen kann. Mit speziellen Meersalz-Produkten können Sie dann das Wasser auf den gewünschten Salzgehalt einstellen.
Welche Nachteile hat eine Osmoseanlage?
Es gibt jedoch auch einige Nachteile bei der Verwendung von Osmoseanlagen im Aquarium, wie beispielsweise höhere Kosten oder ein zusätzlicher Stromverbrauch. Auch die Kosten für die regelmäßig zu wechselnden Filterkartuschen sollten Sie einplanen.
Zudem entsteht bei der Erzeugung von Osmosewasser relativ viel Abwasser. Im Sinne der Nachhaltigkeit können Sie das Abwasser zum Putzen oder Pflanzengießen verwenden. Bedenken Sie aber, dass es noch härter ist, als das Ausgangswasser.
Auch den Zeitbedarf sollte man nicht unterschätzen. Das Wasser läuft relativ langsam durch die Filter, sodass man gerade bei großen Aquarien die entsprechende Zeit einplanen muss.
Ein Nachteil kann auch der Anschluss der Osmoseanlage sein. Die Anlagen sind zwar klein und kompakt, müssen aber an einen Wasserhahn angeschlossen werden. Nicht jeder hat dazu die passenden Voraussetzungen, um die Anlage dauerhaft angeschlossen zu lassen. Muss man sie jedes Mal installieren und wieder abbauen, entsteht Mehraufwand.
Was Sie auch beachten sollten: Möchten Sie das Osmosewasser lagern? Dann benötigen Sie dafür ebenfalls Platz. Gut eignen sich für die kurz- oder langfristige Lagerung Kanister, beispielsweise 10-Liter-Kanister, mit Schraubdeckel.
Wie verwendet man Osmosewasser im Aquarium?
Osmosewasser ist also ein nahezu reines Wasser, das durch eine Umkehrosmoseanlage von den meisten gelösten Stoffen befreit wurde. In der Aquaristik wird es oft verwendet, um bestimmte Wasserwerte im Aquarium gezielt einzustellen.
Gewünschte Wasserhärte mit Osmosewasser einstellen: So funktioniert es
Sie können Ihre Fische nicht in reinem Osmosewasser halten. Denn eine gewissen KH (Karbonathärte) ist nötig, um den pH-Wert zu puffern, ansonsten können kleine Änderungen zu einem gefährlichen Säuresturz, das heißt zu einem starken Absinken des pH-Wertes führen.
Um mit Osmosewasser das Wasser im Aquarium auf den gewünschten Wert zu bringen, gibt es zwei Methoden. Wichtig sind für die Fische oder für Garnelen hierbei vor allem zwei Werte: Die Gesamthärte (GH) und die Karbonathärte (KH).
Mischen mit Leitungswasser
Möchten Sie Ihr Leitungswasser nur ein wenig weicher machen? Dann bietet es sich an, es mit Osmosewasser zu verschneiden. So wird es verdünnt und die Wasserhärte lässt sich senken. Hier kann man ganz pragmatisch rechnen, da die GH und KH bei Osmosewasser nahezu null ist.
1 Teil Leitungswasser und 1 Teil Osmosewasser gemischt ergibt eine Halbierung der KH und GH. Zur Sicherheit empfehlen wir aber immer, das Wasser im Aquarium noch einmal zu testen, ob alles passt, bevor Fische einziehen.
Nachteil dieser Methode: Wie oben erwähnt, entfernen die Filter der Osmoseanlage auch Keime und Schadstoffe. Dieser Effekt entfällt, wenn Sie Ihr Leitungswasser nur mit dem Osmosewasser verdünnen.
100 % Osmosewasser verwenden und aufsalzen
Die gängigste Methode, wenn es um die Haltung empfindlicher Tiere wie Bienengarnelen geht, die sehr empfindlich auf zu hartes Wasser reagieren, ist das sogenannte Aufsalzen von Osmosewasser.
Auch hartes Wasser, das aber sehr ungewöhnliche Werte hat, oder Biotope mit hohem pH lassen sich dadurch gut nachstellen, zum Beispiel für Tanganjika oder Malawi Aquarien.
Hierfür sind verschiedene Salze im Handel erhältlich, die entweder nur die KH, nur die GH oder beides erhöhen. Auf den Packungen der Salze ist jeweils angegeben, wie viel Salz Sie zu welcher Wassermenge zugeben müssen, um eine bestimmte Erhöhung der Wasserhärte zu erreichen.
Verdunstetes Wasser mit Osmosewasser auffüllen
Vor allem in offenen Becken und in Becken mit viel Strömung verdunstet Wasser sehr schnell. Durch die Verdunstung wird das verbleibende Wasser härter, da es quasi aufkonzentriert wird. Gerade in großen, gut eingelaufenen Becken muss man nur selten das Aquarium reinige und macht oft eher kleine Wasserwechsel. Füllt man hier immer mit Leitungswasser auf, kann das Wasser im Aquarium auf Dauer immer härter werden.
Sie können zum Auffüllen das Osmosewasser nutzen. So wird nur das reine Wasser, das verdunstet ist, wieder aufgefüllt.
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