Ratgeber: Sand oder Kies als Bodengrund im Aquarium?

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Der richtige Bodengrund im Aquarium kann den Unterschied zwischen einem gesunden und einem problematischen Ökosystem ausmachen. Sand oder Kies bieten jeweils unterschiedliche Vorteile und haben eigene Herausforderungen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Eigenschaften Sand und Kies haben, welche Vorzüge sie bieten und welche Tiere sich eher auf Sand oder eher auf Kies halten lassen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sand schafft ein natürliches Erscheinungsbild und eignet sich für grabende Fische wie Panzerwelse und flachwurzelnde Pflanzen.
  • Kies fördert optimale Wasserzirkulation und bietet stabilen Halt für Pflanzenwurzeln.
  • Sand benötigt regelmäßigere Reinigung und verdichtet stärker.
  • Kies ist pflegeleicht und in verschiedenen Farben und Körnungen erhältlich.
  • Technische Ausstattung und Fischarten berücksichtigen: Manche Filter und Fische bevorzugen Sand oder Kies.

Eigenschaften von Sand im Aquarium

Sand als Bodengrund im Aquarium kann sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Bei der Entscheidung sollten Sie sich vor allem nach den Bedürfnissen Ihrer Fische richten.

Das heißt also auch: Zuerst über die Bewohner entscheiden, dann erst das Aquarium einrichten.

Vorteile von Sand im Aquarium

Sand als Bodengrund im Aquarium ist besonders beliebt aufgrund seiner natürlichen Ästhetik. Die feinkörnige Struktur des Sandes verleiht dem Aquarium ein natürliches und realistisches Aussehen, das oft bevorzugt wird, um lebensechte Unterwasserumgebungen nachzubilden.

Ein markantes Merkmal von Sand ist seine geringe Körnungsgröße von weniger als 2 mm. Kleinere Körner bieten eine glatte Oberfläche, die sich ideal für Fische eignet, die gerne graben oder auf dem Boden nach Nahrung suchen. Dazu gehören beispielsweise die beliebten Panzerwelse.

Ebenso erleichtert diese Beschaffenheit einigen Pflanzen das Anwachsen, da ihre Wurzeln in der feinen Textur besseren Halt finden können.

Nachteile von Sand im Aquarium

Allerdings kann die hohe Dichte von Sand auch zu einer Ansammlung von organischem Material und Ablagerungen (Mulm) führen, was regelmäßig gereinigt werden muss.

Ein Nachteil von Sand im Aquarium ist, dass er dazu neigt, sich zu verdichten. Dies kann zu einer geringeren Sauerstoffzirkulation führen und die Zersetzung organischer Abfälle beeinträchtigen.

Gerade bei feineren Sandsorten besteht das Risiko, dass sich Bakterien in den Sauerstoffarmen Bereichen ansiedeln, was problematisch sein könnte. Dadurch können in einem verdichteten Bodengrund Faulgase entstehen, die für Ihre Fische gefährlich sein können. Vorsorgen können Sie hier, indem Sie Turmdeckelschnecken einsetzen, die den Bodengrund bewegen und durchlüften.

Des Weiteren sollten Sie beachten, dass manche Filtertypen nicht optimal mit sandigem Untergrund funktionieren, da kleine Partikel leicht aufgewirbelt und in das Filtersystem gesogen werden können. Das gilt für Filter mit hoher Durchflussrate, oder auch für Strömungsaquarien mit zusätzlicher Strömungspumpe.

Eigenschaften von Kies im Aquarium

Kies ist eine beliebte Wahl für den Bodengrund im Aquarium. Er besteht in der Regel aus abgerundeten Steinen, die zwischen zwei und fünf Millimetern groß sind. Noch größerer Kies oder große Flusskiesel können zusätzlich optische Akzente in Aquarien sitzen und Fischen in Strömungsaquarien Halt bieten.

Vorteile von Kies als Bodengrund

Eine der größten Vorteile von Kies ist seine gute Durchlässigkeit. Dies fördert den Wasserfluss und trägt zur Verhinderung anaerober Zonen bei.

Der Kies bietet auch festen Halt für viele Pflanzenwurzeln, was deren Verankerung und Wachstum unterstützt.

Im Vergleich zu Sand wird Kies häufiger als dekoratives Element verwendet. Die verschiedenen Farben und Korngrößen ermöglichen es, das Erscheinungsbild des Aquariums individuell anzupassen.

Ein weiterer Aspekt ist die einfache Reinigung. Sog. Mulm, eine Mischung aus Futterresten und Fischkot, sammelt sich zwischen den Kieselsteinen und kann leicht mit einem Ansaugheber (Mulmglocke oder elektrischer Mulmsauger) entfernt werden.

Nachteile von Kies im Aquarium

Ein möglicher Nachteil von Kies im Aquarium besteht darin, dass er weniger stabil für empfindliche Pflanzenwurzeln ist. Besonders feiner Sand bietet eine bessere Struktur für das Ausbreiten feiner, verzweigter Wurzeln, während grober Kies zu locker ist, um den notwendigen Halt zu bieten.

Wenn es um den Komfort von Bodenfischen geht, könnte Kies ebenfalls nachteilig sein. Fische wie Panzerwelse und Gründlinge bevorzugen einen weichen Sandboden, da scharfkantiger Kies ihre empfindlichen Barthaare verletzen kann.

Zudem können kleinere Partikel des Futters leichter in den Zwischenräumen des Kieses verschwinden, was die Fütterung erschwert. Schließlich stellt Kies oft ein Risiko für bestimmte Filtrations- und Pumpensysteme dar.

Welche Fische und Pflanzen bevorzugen Sand?

Bodengrund aus Sand ist ideal für diverse Fisch- und Pflanzenarten. Viele Fische, vor allem Bodenbewohner wie Welse oder Schmerlen, bevorzugen Sand als Untergrund.

Dies liegt daran, dass sie häufig im Substrat wühlen und nach Nahrung suchen. Ein feinmaschiger Sand verhindert dabei Verletzungen empfindlicher Barteln oder Körperteile.

Zudem können sich Garnelen und andere Wirbellose in sandigen Böden deutlich wohler fühlen. Auch einige Arten von Barschen, insbesondere aus dem Tanganjikasee, benötigen Sand, da sie Gruben buddeln, um ihr Nest zu bauen oder ihre Eier zu bewachen.

Pflanzen hingegen profitieren ebenfalls vom Einsatz von Sand. Vor allem solche mit feinem Wurzelsystem kommen damit besser zurecht. Sumpfpflanzen wie die Echinodorus-Art sind ein gutes Beispiel. Sie wachsen prächtig im sandigen Boden, da Wurzeln leichter hindurchdringen können, um Nährstoffe aufzunehmen. Nicht zu vergessen sind auch Aquarienszenarien mit offenen Vegetationsflächen, wie bei einem Biotop-Aquarium. Diese lassen sich durch den Einsatz von Sand authentischer gestalten. Daraus resultiert sowohl ein naturnahes Bild als auch eine artgerechte Umgebung für Ihre Aquarienbewohner.

Welche Fische und Pflanzen bevorzugen Kies?

Viele Fischarten und Pflanzen bevorzugen Kies als Bodengrund im Aquarium. Diese Art von Substrat eignet sich besonders gut für Fischarten, die eine härtere Oberfläche benötigen, um sich wohlzufühlen. Darüber hinaus bietet Kies stabile Bedingungen für das Wurzelwachstum vieler Pflanzen.

Einige Barsche, beispielsweise aus den Felsenbereichen im Malawisee, schätzen die gröbere Struktur des Kieses. Sie graben gerne und mit Kies können sie ihre Nester bequem bauen.

Bei den Pflanzen sind es vor allem robuste Arten wie Vallisneria oder Anubias, die auf Kies gedeihen. Das Wurzelsystem dieser Pflanzen profitiert von der eher offenen Struktur des Kieses, weil Wasser und Nährstoffe besser zirkulieren können.

Oft gestellte Fragen zum Bodengrund im Aquarium

Wie tief sollte der Bodengrund im Aquarium sein?

Die optimale Tiefe des Bodengrunds im Aquarium hängt von den individuellen Bedürfnissen der Fische und Pflanzen ab, die Sie halten wollen. In der Regel reicht eine Schicht von 5 bis 10 cm aus. Pflanzen mit starken Wurzelsystemen benötigen tendenziell eine dickere Schicht, um sich gut verankern zu können.

Können Sand und Kies gemischt verwendet werden?

Es ist möglich, Sand und Kies im gleichen Aquarium zu verwenden. Diese sollten durch Barrieren (Terrassen) getrennt werden, da sie sich sonst mit der Zeit durchmischen.

Wie häufig sollte der Bodengrund gereinigt werden?

Um nützliche Bakterien nicht zu dezimieren, sollte der Bodengrund so selten wie möglich und nie komplett oder zu intensiv gereinigt werden. Garnelen oder Schnecken können dazu beitragen, dass erst gar nicht so viel Mulm entsteht.

Welche Farbe des Bodengrunds ist am besten?

Die Farbe des Bodengrunds sollte sich nach Ihren ästhetischen Vorlieben und der natürlichen Umgebung der gehaltenen Fischarten richten. Einige Fische bevorzugen dunklen Bodengrund, da er ihnen Sicherheit vermittelt.

Ist ein Bodengrund mit Nährstoffen (Nährboden) besser für Pflanzen?

Ein Bodengrund, der spezielle Nährstoffe enthält, kann das Wachstum von Pflanzen fördern. Allerdings können solche Substrate auch dazu führen, dass der Bodengrund nach einiger Zeit gammelt. Wir empfehlen lieber Sand oder Kies zu nutzen und bei Bedarf mit Düngertabs aufzuwerten.

Letzte Aktualisierung am 7.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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